Spinalkanalstenose

Bei einer Spinalkanalstenose ist der Kanal in der Wirbelsäule, indem das Rückenmark, die Nervenfasern und Blutgefässe verlaufen, durch degenerative Veränderungen verengt.

Spinalkanalstenose

Was ist eine Spinalkanalstenose?

Durch den Wirbel- oder Spinalkanal verläuft das Rückenmark, Nervenfasern und Blutgefässe. Der Spinalkanal schützt im Normalfall die empfindlichen Nerven vor Druck und Beschädigungen. Ist er aber verengt, kann der Druck auf die Nerven Schmerzen auslösen und zu neurologischen Defiziten (Lähmungen, Gefühlsstörungen) führen. Die Verengung entsteht durch den Verschleiss der unterschiedlichen Wirbelsäulenteile (Knochen, Bänder, Bandscheiben), weshalb oft Menschen im höheren Lebensalter davon betroffen sind.

Die Spinalkanalstenose ist eine der häufigsten degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule. Am meisten tritt sie in der Lendenwirbelsäule auf (lumbale Spinalkanalstenose), sie kann aber auch die Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule betreffen (zervikale / thorakale Spinalkanalstenose).

Typischen Beschwerden

Die Erkrankung äussert sich unterschiedlich stark mit typischen Beschwerden (Schmerzen im Rücken während dem Stehen, Schmerzen und Ermüdungserscheinungen in den Beinen nach kürzerer Gehstrecke, in fortgeschrittenen Fällen permanente Gefühlsstörungen / Lähmungen und Inkontinenz). Durch den stetig wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung nimmt die Diagnose Spinalkanalstenose beständig zu.

Der allgemeine Wunsch nach Mobilität, Aktivität und langfristig hoher Lebensqualität hat zu einer Weiterentwicklung von konservativen, aber auch operativen Behandlungsmethoden geführt. Daher ist es sinnvoll, nach der Diagnose eine individuell auf die Patientin oder den Patienten abgestimmte Behandlung zu wählen.

Häufigkeit der Einengung des Wirbelkanals

Schätzungsweise leiden rund 20% aller Menschen über 60 Jahren an einer Spinalkanalstenose. Sie tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen.


Verlauf

Die Spinalkanalstenose entwickelt sich langsam und über einen längeren Zeitraum. Die Beschwerden können über Monate oder Jahre stetig zunehmen und oft vergehen gar Jahre, bis die Symptome überhaupt bemerkbar werden beziehungsweise die Diagnose gestellt wird.

Die lumbale Spinalkanalstenose äussert sich meist mit Schmerzen im unteren Rücken. Durch die in erster Linie beim Gehen oder bei Bewegung auftretenden Schmerzen können Betroffene typischerweise nur noch eingeschränkt längere Strecken (50-500m) zurücklegen (neurogene Claudicatio spinalis). Unter Belastung strahlen die Schmerzen auch bis in die Beine aus. Sie lassen sich meist kurzfristig lindern, wenn die betroffene Person ihren Oberkörper leicht vorbeugt. Bei der zervikalen Form können die Schmerzen und Taubheitsgefühle bis in die Arme und Hände ausstrahlen oder eine chronische Rückenmarksbeschädigung auftreten (zervikale Myelopathie).

Im weiteren Verlauf sind neurologische Defizite wie Gefühlsstörungen und Lähmungen (senso-motorisches Ausfallsyndrom), Ruheschmerzen, Blasen-Mastdarmstörungen (Inkontinenz) und Sexualfunktionsstörungen (Conus-Cauda Syndrom, zervikale Myelopathie) möglich.

Diagnose der Spinalkanalstenose

Durch differenzierte Untersuchungen und Abklärungen kann in den meisten Fällen eine exakte Diagnose gestellt werden:

· Aktenstudium

· Anamnese und körperliche Untersuchung

· Einsatz von bildgebenden Verfahren wie MRI, CT undRöntgen

· Neurologisch-Neurophysiologische Untersuchung

Konservative Therapie der Spinalkanalstenose

Die Behandlung richtet sich nach der Stärke der Beschwerden und in einem ersten Schritt wird stets konservativ therapiert. Durch den Einsatz von  Schmerzmedikamenten, CT-gesteuerter Infiltration, Physiotherapie sowie allenfalls Chiropraktik und Osteopathie können die Schmerzen und anderen Symptome oft gelindert werden.

Operative Therapie Spinalkanalstenose

Operationen werden bei der Spinalkanalstenose erst dann in Betracht gezogen, wenn die konservativen Methoden ausgeschöpft sind.

Das gewählte Operationsverfahren bei der Spinalkanalstenose ist in der Regel die Mikrochirurgische Dekompression. Bei der minimal-invasiven Technik werden die degenerativ veränderten Anteile (Knochen, Bänder, Bandscheibe) entfernt. So können sich die Nervenfasern wieder freier bewegen und die Blutversorgung wird wieder ausreichend hergestellt.

In selteneren Fällen, bei fortschreitendem Verschleiss der Wirbelsäule, wird die Fusion des Wirbelsäulensegmentes (Spondylodese) notwendig.

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